Winterpflanze Nummer eins

Winterpflanze Nummer eins ist ohne Zweifel der Weihnachtsstern, ein Gewächs mit einer interessanten Geschichte. 1804 war der Naturforscher Alexander von Humboldt auf die Pflanze mit den leuchtend roten Hochblättern aufmerksam geworden und hatte sie von einer Amerikareise mitgebracht. In Berlin wurde sie katalogisiert und erhielt 1833 von dem Botaniker Carl Ludwig Willdenow den botanischen Namen Euphoriba pulcherrima, was so viel wie die „Schönste der Eurphorbien“ bedeutet. 1834 wurde sie von dem Arzt, Apotheker und Kustos am Botanischen Museum Berlin, Johann Friedrich Klotzsch, nach einem Beleg des „Willdenow“-Herbariums beschrieben.

EIN STAR – IM SCHNITT UND IM TOPF

Mit dem deutschstämmigen Amerika-Auswanderer Paul Ecke begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Weihnachtsstern-Vermarktung. Fasziniert von den wild in der Nähe seiner kalifornischen Farm wachsenden roten Pflanzen versuchte sich Ecke an der Kultivierung. Erste Erfolge verzeichnete er mit frisch geschnittenen Weihnachtsstern-Zweigen. Sein Sohn, Paul jr., verkaufte diese zur amerikanischen „holiday season“, im Weihnachtsgeschäft, an prominenten Standorten: auf dem Sunset- und dem Hollywood-Boulevard in Los Angeles.

Ein würdiger Geburtsort für einen Weltstar. Und so begann die Karriere des Weihnachtssterns dort, wo heute die weltbekannten Sterne auf dem „Walk of Fame“ die Größen der Unterhaltungsindustrie ehren.

Angespornt durch seine Erfolge mit dem Weihnachtsstern in Hollywood forcierte Ecke die Poinsettien-Zucht. Auf seiner Farm im südlichen Kalifornien kultivierte er auf großen Feldern zunächst Poinsettien pflanzen, die über Gärtner im ganzen Land als Schnittblumen vermarktet wurden. Die Feldproduktion von Schnittblumen wurde später weitgehend durch die Produktion von Topfpflanzen ersetzt. Züchtungserfolgen in Deutschland um 1950 ist es zu verdanken, dass der Weihnachtsstern heute auch unter den für ihn zunächst ungewohnten Bedingungen in geheizten Räumen zurechtkommt.


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