Coole Typen – Alpenveilchen

Alpenveilchen: eine Pflanze mit epischer Background-Story. Im Mittelalter nannte man die wild wachsenden Vorfahren unserer heutigen Kulturpflanzen schmunzelnd „Schweinebrot“ – Grund: dicke, nährstoffreiche Knollen, früher Futter für Borstenvieh. Heute gelten die wild-Exemplare Europas und ihre Verwandten rund ums Mittelmeer als geschützt. Frei erhältlich sind dafür die gezüchteten Nachfahren von Cyclamen persicum: perfekt für kühlere Monate, eine stylische Innenraum-Dekoration. Herbst und Winter zeigen sich in den Heimatländern der Cyclamen kühl bis kalt – und das steckt auch noch in den Genen der heutigen Sorten.

VERTRAUT & UNVERWECHSELBAR

Alpenveilchen sind die Lieblinge der älteren Generation. Halt! Das war einmal. Heute begeistern auch Junge und ganz junge Blumenfreunde diese Blütenpflanzen. Warum? Ein- und mehrfarbige Sorten in glatten, fransigen oder gewellten Formen gibt es in allen Farbkombinationen – Weiß, Rosa, Rot, Violett bis knalligem Pink – ständig für Abwechslung sorgen. Riesige Blütenstände, Midipflanzen und zierliche Kleinsorten mit feinem Duft finden sich in heimischen Gärtnereien und im Blumenfachhandel.

HEIMISCH GEZÜCHTET

Die Wiege deutscher Cyclamenzucht stand in Hamburg: Carl Stoldt spezialisierte 1907 als Erster ganz auf Cyclamen. 1916 züchtete er die ersten lachsfarbenen Sorten und brachte gemeinsam mit Nachbar Ludwig Koch franste Cyclamen in den Handel. Die Neuheiten stießen auf Begeisterung: Alpenveilchen waren damals in spärlich beheizten Zimmern die perfekten Mitbewohner.

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Wussten Sie, dass Alpenveilchen auch auf Balkonen, Terrassen, in Gärten und auf Gräbern gedeihen? Während viele Pflanzen im Herbst Blüten verlieren und sich auf den Winter vorbereiten, ziehen Alpenveilchen erst richtig durch. Selbst in den royalen Gärten der britischen Königin Elizabeth II. haben sie Wurzeln geschlagen und begeistern das königliche Auge. Bei kühlen Herbsttemperaturen kommen ihre Farben besonders zur Geltung. Frostgeschützt in Hauseingängen oder unter Vordächern stehen sie oft noch bis ins neue Jahr.

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